Nassgeschwitzt und außer Atem lagen sich Lena und Sophie in den Armen. Sie konnten nicht mehr. Sie drehten drei Filme am Stück. Zwar hatten sie sich mehrere Pausen gegönnt, doch so viele Orgasmen hatten sie noch nie an einem Tag. Die ganze Crew war erschöpft aber zufrieden. Nur Karl war noch voller Tatendrang und machte sich im Schnittraum direkt ans Werk, während alle anderen ihre Sachen packten und sich auf den Weg nach Hause machten.

Als schon alles ruhig und dunkel war lagen Lena und Sophie immer noch im Bett am Set.
„Meinst du, das war eine gute Idee?“, flüsterte Lena.
„Wir werden bald eine ganze Menge Kohle auf unseren Konten haben. Und wenn du heute keinen Spaß hattest, bist du auf jeden Fall eine gute Schauspielerin“, erwiderte Sophie und grinste. „Lass‘ uns unter die Dusche springen!“
Doch Lena plagte ihr Gewissen. Und die Angst, dass sie so von jemanden gesehen wird, den sie kennt.
Nachdem sie sich frisch geduscht wieder anzogen kam Karl ihnen entgegen.
„Ihr zwei Goldschätze“, rief er. „Ich werde gleich einen kleinen Teaser online stellen. Ich werde den ersten Film heute noch fertig schneiden und hochladen.“
Lena schaute ihn nur mit großen Augen an.
„Seid ihr schon aufgeregt?“, fragte Karl motivierend.
„Ich will einfach nur noch nach Hause“, entgegnete Lena ihm müde.

Am nächsten Morgen kam Lena nichtsahnend ins Büro, als Karl ihr aufgeregt einen Ausdruck in die Hand drückte.
„Was ist das?“, wollte sie wissen.
„Sieh‘ es dir einfach an““
Sie nahm den Zettel. Darauf standen einige Zahlen. Sie vermutete irgendwelche Statistiken dahinter. Aber nichts, was sie auf dem ersten Blick entziffern konnte.
„Lena, das sind die Zahlen von gestern Nacht bis jetzt!“, Karl war deutlich aufgeregter als sie. „Die Leute fahren voll auf euch ab. Wir haben so viele Abrufe wie noch nie. Zumindest nicht im gleichen Zeitraum.“
„Was ist los, Karl?!“, wollte Sophie wissen, die gerade zur Tür reinkam. Sie nahm den Zettel: „Wow… was!?“
Alle Augen fielen nun auf Lena, die noch nicht so recht damit umzugehen wusste.
„Wir müssen weitermachen!“, jubelte Karl.
„Warte, bitte…“, Lena holte kurz Luft. „Wollen wir nicht erst mal die anderen Filme abwarten?“
Sophie nahm Lena in den Arm: „Komm‘ schon. Sei jetzt keine Spielverderberin. Wir drehen jetzt noch ein paar Filmchen und haben dann erst mal ausgesorgt, Süße.“
„Ich brauche erst mal einen Moment“, sagte Lena seufzend und machte sich an ihrem PC zu schaffen. Nachdem Karl sich aus dem Staub machte und sich sie Situation etwas beruhigte, merkte Lena wie sie von Sophie angestarrt wird.
„Was ist?“, fragte Lena genervt.
„Also ich hätte schon Lust“, sagte sie grinsend.
„Ehrlich? Weißt du Sophie… es hat einen riesen Spaß gemacht. Aber mir wäre es erstmal ohne Kameras lieber.“
„Gerne auch ohne Kameras. Aber denk doch mal an das Geld.“
„Ach Sophie, seit alles raus ist, bist du kaum wiederzuerkennen. Dachte immer du wärst die Unschuldige von uns beiden“, sagte Lena lachend. „Was ist hier denn los!?“, rief Lena erschrocken, als sie ihren Monitor beobachtete.
„Was denn?“
„Hast du deine Mails offen?“, fragte Lena, die wie wild mit auf der Maus herumklickte.
Sophie verstummte.
Ihre Postfächer wurden mit Fragen, Penisbildern und Lob überflutet. Auch ein paar Schamlippen konnten sie beim Überfliegen finden.

„Woher haben die unser Mail-Adressen?“, fragte Lena aufgeregt als sie vor Karl im Schnittraum stand.
„Kann sein, dass ich sie veröffentlicht habe“, antwortete er ihr kleinlaut.
„Aber warum!?“
„Nun ja, der Film. Weißt du, wenn man sich gut vermarkten will muss man auch auf die Kundschaft eingehen. Das wäre unsere Chance euch ganz groß rauszubringen.“
„Karl, das ist nicht dein verfickter Ernst!“, schrie Lena.
„Immer ruhig bleiben. Wir haben einen Vertrag!“ Karl wurde nun auch sauer. „Laut diesem hast du nicht nur drei Filme zu drehen, sondern noch ein paar kurze Clips. Und ihr beiden werdet euch oben ohne vor die Kamera setzen und ein paar dieser Fragen beantworten.“ Karl holte kurz Luft. „Und wenn ihr euch weigert, zahl ich euch nicht aus. So einfach ist das.“

Lena war sprachlos. Sie wusste zwar, dass er ein Arschloch ist, nicht aber, dass er so ein Arschloch ist. Erzürnt drehte sie sich um und ging zurück ins Büro. Dort erzählte sie Sophie alles.

Lena kochte vor Wut. „Ich ertrage diesen Typen einfach keine weitere Sekunde. Ich hasse ihn einfach. Wir sollte einfach sehen, dass wir an unser Geld kommen und dann still und heimlich verschwinden“, schlug Lena vor.
„Wird wohl das Beste sein“, sagte Sophie seufzend.
„Hey“, Lena stupste sie an, „wir machen uns danach einfach ein schönes Leben. Ohne Pornos, ohne Karl, ohne Lügen. Einfach weit weg von hier und dem alten Scheiß.“
„Klingt alles zu schön, um wahr zu sein.“
„Wir müssen es zumindest probieren. Oder willst du bis ans Ende unserer Tage für dieses Arschloch Arbeiten und Schwänze lutschen? Beziehungsweise meine Muschi?“
Sophie grinste verlegen und antwortete: „Du hast vollkommen recht. Auf Schwänze kann ich echt verzichten.“
Dann klopfte es an der Tür und Karl kam in das Büro. „Es tut mir leid Lena. Ich kann dich absolut verstehen.“ Er reichte den beiden jeweils einen dicken braunen Umschlag. Ihre Gage, inklusive eines großzügigen Bonus. „Lasst uns jetzt noch dieses doofe Frage-Antwort-Video drehen und ihr könnt euch für ein paar Tage Urlaub nehmen.“
Nachdem Lena die Scheine zählte, konnte sich noch für einen Moment zusammenreißen: „Ist gut.“

Sophie und Lena machten es sich auf dem Bett gemütlich, auf dem sie ihren ersten Film drehten. Lediglich mit einem roten Minirock und einer offenen Bluse bekleidet, beantworteten sie Fragen von offenkundig notgeilen Kerlen.
Nachdem sie alle ausgewählten Fragen bezüglich ihrer Körbchengrößen, Vorlieben, Gelüsten und Autogrammkarten beantworteten stand Karl auf und stellte sich an das Bettende.
„So ihr zwei, ich hätte da noch ein Anliegen.“ Beide seufzten genervt. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht öffnete er seine Hose und ließ seinen Schwanz baumeln. „Hättet ihr nicht noch Lust auf etwas Bonusmaterial?“, fragte er gekünstelt naiv.
„Nein Karl“, erwiderte Lena. „Wir hatten eine Abmachung. Nur noch diese dämlichen Fragen in diesen billigen Outfits beantworten. Dann Urlaub. Schon vergessen?“
„Ich zahle euch einen prächtigen Bonus, Kleine.“
„Ach, hör’ auf. Also ich bin fertig für heute. Meinetwegen kannst du dir einen runterholen, aber ich werde dir dabei bestimmt nicht noch mal helfen. Wenn du dachtest, du kannst mich hier als deine persönliche Vollzeitnutte anstellen, dann hast du dich geirrt.”
Sophie nickte nur zustimmend, während sie dabei war, ihre Klamotten anzuziehen.
„Scheiße“, sagte Karl enttäuscht. „Wir sehen uns dann nächste Woche wieder.“
Lena schüttelte nur verständnislos den Kopf. Sie dachte, dass er wohl nie verstehen wird, was er eigentlich falsch macht.